Seminare und Lebenslanges Lernen Teil 2
Wissen ist Macht
Die Möglichkeit, Wissen und Können in der alltäglichen Interaktion einzubringen und über vorhandene und zukünftige Kompetenzen und Ressourcen zu verfügen, bezeichnet der französische Soziologe Pierre Bourdieu (1930-2002) schlicht als ‚soziales Kapital‘. Bildung und Wissen sind demnach Güter, die auch bei der Arbeitsplatzsuche eine bedeutende Rolle spielen.
Wer es beherrscht, sein erlerntes Wissen einzubringen und anzuwenden, kann sich geschickt einen Vorteil verschaffen und sein soziales Kapital in reales Gehalt umwandeln. Damit können das Erreichen besonderer Privilegien von Prestige und Reputation oder die Bekleidung einer besseren Position einhergehen. Dies erfordert jedoch, dass der aktuelle Wissensstand durch ständiges Lernen angepasst und erweitert wird.
Das 21. Jahrhundert – eine Wissensgesellschaft
Lebenslanges Lernen – mehr und mehr bestimmt es unser Leben und Arbeiten. In unserer heutigen Wissensgesellschaft wird zunächst nicht zwischen den Gründen unterschieden, die zu einer Weiterbildung führen. Berufliche Interessen, ein bürgerschaftliches Engagement oder private Faktoren können für die Aufnahme eines Seminars genauso ausschlaggebend sein und im Prozess des lebenslangen Lernens für den Aufbau des sozialen Kapitals sorgen.
Durch die Fähigkeit, selbständig zu lernen, wird auch der Bereich des informellen Lernens immer bedeutender. Informelles Lernen bezeichnet das Lernen in allen Lebensbereichen, das außerhalb des formalen Bildungssystems, wie beispielsweise der Schule, stattfindet. Nur wer aktiv ist und bleibt und um sein soziales und symbolisches Kapital bemüht ist, wird die entscheidenden Schritte auf der Karriereleiter tun können.